MENSCHENRECHTSBILDUNG UND DIE PÄDAGOGIK VON PAULO FREIRE: EIN BEISPIEL AUS LATEINAMERIKA
Paulo Freire (1921-1997) ist ein brasilianischer Denker und Pädagoge, der sich dem Leben verschrieben hat: Paulo Freire denkt nicht Ideen, er denkt die Existenz. Sein Gedanke ist einer Pädagogik verpflichtet, in der die totalisierende Anstrengung der menschlichen "Praxis" in ihrem Innersten versucht, sich als Praxis der Freiheit zu retotalisieren. So wird die Praxis der Freiheit nur in einer Pädagogik angemessen zum Ausdruck kommen, in der die Unterdrückten in der Lage sind, sich selbst reflexiv zu entdecken und sich als Subjekt ihrer eigenen historischen Bestimmung zu ermächtigen.
Das Jahr 2018 war nicht nur der 70te Jahrestag des Erscheinens der Pädagogik der Unterdrückten, sondern auch der Erklärung der Menschenrechte. In diesen 70 Jahren war es möglich, über die Menschenrechtsbildung nachzudenken und sie zu festigen, wobei der Schwerpunkt auf der Strukturierung einer Kultur der Menschenrechte lag, die auf den Prinzipien der Demokratie, der Bürgerschaft und der sozialen Gerechtigkeit basiert. Die Pädagogik von Paulo Freire wird hier als eine der theoretisch-methodischen Referenzen einer Menschenrechtsbildung verstanden, die zum Bruch der sogenannten “Kultur des Schweigens” beiträgt. In diesem Sinne möchte ich einen Beitrag zur weiteren Debatte über Menschenrechtsbildung aus dieser Perspektive leisten.
Ausgehend von diesen Überlegungen möchte ich in diesem Sommersemester eine Diskussion zum Thema (Menschenrechtsbildung und Paulo Freire: ein Beispiel aus Lateinamerika) anbieten. Eine Diskussion, die von einem Nachdenken über die Praxis im Rahmen des interkulturellen Dialogs bestimmt ist.
Mitteilung:
Liebe Studierende,
Dieses Seminar wird im Bereich Menschenrechtsbildung und als freier Workload angeboten. Das Seminar (SoSe 2024)wird in Präsenz und teilweise online angeboten. Die Veranstaltung findet Mi, von 16 bis 18 Uhr in der Xylanderstraße, 1 Raum XY224 statt.
Alexandre Tavares da Silva
Alexandre Magno Tavares da Silva
Seit 2008 Professor in der Fachbereiche Erziehungswissenschaften an der Bundesuniversität Paraíba/Brasilien (UFPB-Br). Schwerpunkte in Lehre und Forschung: Interkultureller Dialog in der Menschenrechtserziehung; Straßenkinder, Paulo Freires Pädagogik in schulischen und außerschulischen Lernorten; Erwachsenenbildung und Menschenrechte; Lehramtsausbildung in Menschenrechtsbildung, lateinamerikanisches pädagogisches Denken; kritische Sozialpädagogik in Paulo Freire im Kontext der Menschenrechtsbildung.
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