Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 
   
Startseite    Login     
Informationen / Hilfe      Veranstaltungen      Personen     

Ritter, Schelme, Dandys und Aufsteiger: Französische Literaturgeschichte als Männlichkeitengeschichte - Einzelansicht

Zurück
Grunddaten
Veranstaltungsart Vorlesung Langtext
Veranstaltungsnummer 6266 Kurztext
Semester SoSe 2025 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen 20 Max. Teilnehmer/-innen
Rhythmus keine Übernahme Belegung Belegpflicht
LV-Kennung (Lehrevaluation) 161036   Kurz-URL https://klips.rptu.de/v/161036
Hyperlink   Durchführungsart Präsenz
Belegungsfristen
1. Belegphase    24.03.2025 - 06.04.2025   
Einrichtung :
RPTU Kaiserslautern-Landau
Abmeldephase    24.03.2025 - 25.05.2025   
!!! ACHTUNG - Nur für Abmeldung !!!

Einrichtung :
RPTU Kaiserslautern-Landau
3. Belegphase    25.04.2025 - 09.05.2025   
Einrichtung :
RPTU Kaiserslautern-Landau
2. Belegphase (O-Phase)    14.04.2025 - 17.04.2025   
Einrichtung :
RPTU Kaiserslautern-Landau
Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für SOGo
  Tag Zeit Rhythmus Termin Prüfungs-
termin
Raum Gebäude / Karte Campus Lehrperson Sprache Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
iCalendar Export für SOGo
Do. 10:15 bis 11:45 woch 24.04.2025 bis 24.07.2025  RK 011 Gebäude Rote Kaserne Landau        
Gruppe [unbenannt]:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person
Zuständigkeit
Schuhen, Gregor , Dr. verantwortlich
Studiengänge
Abschluss
Studiengang Semester Prüfungsversion Studienphase
Zwei-Fach-Bachelor 2FB Frankreich-Studien LD (20124) 1 - 6 20124
M.Ed. Gymnasium M.Ed. Gym Französisch LD (20103) 1 - 4 20103
M.Ed. Realschule Plus M.Ed. RS+ Französisch LD (20102) 1 - 4 20102
Prüfungen / Module
PrüfungsNr
ModulKz Prüfung / Modul ECTS PO-Version Standort Prüfung für Studiengänge
100702 Rom-M072 Französische Literatur II (S) (gültig ab: 01.10.2013) 4 0 LD Zwei-Fach-Bachelor Frankreich-Studien (20124), Zwei-Fach-Bachelor Romanistik (20124)
2410021 F-M01002 Vorlesung zur französischen Literaturwissenschaft (gültig ab: 01.10.2013) 3 0 LD M.Ed. Gymnasium Französisch (20103), M.Ed. Realschule Plus Französisch (20102), Zertifikat Französisch (20118)
Zuordnung zu Einrichtungen
Fach Romanistik
Inhalt
Kommentar

Die Geschichte der französischen Literatur beginnt um 1100 mit einem Heldenepos, der Chanson de Roland. Der Ritter Roland steht im Dienste von Karl dem Großen, kämpft im Namen Frankreichs gegen die Mauren und stirbt am Ende den Heldentod. Das Rolandslied gilt fortan nicht nur als Prototyp nachfolgender Ritter- und Abenteuererzählungen, sondern ebenfalls als literarisches Gründungsmanifest der französischen Nation. Dabei fällt auf, dass mit den beiden Hauptfiguren Roland und Karl zwei distinkte Männlichkeitsmodelle in die Literatur eingeführt werden, die fortan zum festen Figureninventar epischer Kunst gehören: der tapfere Krieger und der weise Herrscher. Der Ritterroman entwickelt sich im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit zu einem ersten veritablen Erfolgsmodell innerhalb der romanischen Literaturen. Der Boom führte nicht nur zu immer mehr Nach- und Neudichtungen, sondern auch zu Parodien und Gegenentwürfen, zunächst mit dem Don Quijote (1605/1615) und dem Schelmenroman in Spanien, später auch in Frankreich. Held und Anti-Held treten in einen humorvollen und fruchtbaren Dialog. In der höfischen Kultur der französischen Klassik, in der das Theater zur Leitgattung wird, betritt mit dem honnête homme ein neues Männlichkeitsbild die Bühne: Der Höfling, der sein Verhalten stets zu kontrollieren hat, und um eine an sein Milieu angepasste Performance bemüht ist, die im Wesentlichen aus Mäßigung, Glanz und Eloquenz besteht. Der Dichter Molière entlarvt die buchstäbliche Scheinhaftigkeit des Hofs in vielen seiner erfolgreichen Komödien und prangert vor allem die universelle Heuchelei an. Männlichkeit erscheint in diesem Kontext als performative Leistung und weniger als biologische Kategorie, was auch noch für die großen Entwicklungsromane des 19. Jahrhunderts von Stendhal, Balzac und Flaubert gilt. Auch das von Baudelaire propagierte Männlichkeitsideal des Dandy basiert vornehmlich auf Inszenierung und schauspielerischem Geschick.

In der Vorlesung werden verschiedene Ziele verfolgt: Zum einen soll auf der Grundlage literarischer Texte der historische Wandel spezifischer Männlichkeitsbilder und -ideale nachgezeichnet werden. Insofern steht die These im Vordergrund, dass literarische Männlichkeit einerseits als Resultat ihres jeweiligen kulturhistorischen Kontexts zu verstehen ist, aber andererseits auch selbst dazu imstande ist, solche Bilder und Typen erst hervorzubringen. Des Weiteren sollen anhand von kulturwissenschaftlichen Theorien aus dem Bereich der Masculinity Studies (Connell, Bourdieu, Erhart) sowohl die gesellschaftlichen Entstehungsbedingungen als auch die literarischen Strategien und Formate herausgearbeitet werden, die Männlichkeit als narrative Struktur und soziale Konstruktion begreifen.

 

 


Strukturbaum
Die Veranstaltung wurde 3 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2025 gefunden:
User auf Server node2: 262