Verschiedene Strategien der Emotionsregulation helfen dabei, emotionale Reize zu verarbeiten. Sowohl individuelle Unterschiede in Persönlichkeitseigenschaften als auch Umweltfaktoren wie die Tageszeit können dabei die Wahl und die Wirksamkeit dieser Strategien beeinflussen. Beispielsweise neigen Personen mit einem späten Chronotyp dazu, negative Reize verstärkt wahrzunehmen und zu verarbeiten. Gleichzeitig zeigen sie häufiger Schwierigkeiten in der Emotionsregulation und nutzen vermehrt Strategien wie Ablenkung. Zusätzlich können weitere individuelle Unterschiede, wie beispielsweise depressive Symptome, dieses Zusammenspiel zwischen Chronotyp, Tageszeit und Emotionsregulation moderieren. Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung werden die Studierenden eine experimentelle Untersuchung zu diesem Thema gemeinsam planen und durchführen. Die Datenerhebung und alle Empra-Sitzungen erfolgen in Präsenz.
Gruppe 4 (Pallentin, Mo 10:00-12:00): Belebtheitseffekt
Der Belebtheitseffekt besagt, dass belebte Objekte (bspw. Affe, Biene) besser erinnert werden als unbelebte Objekte (bspw. Ast, Auto). Dieser Effekt zeigt sich auch, wenn für andere - manchmal eng verknüpfte - Worteigenschaften kontrolliert wurde (z.B. Bildhaftigkeit, Vertrautheit, Alter bei Erlenen, Wortlänge, Komplexität, etc.). Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass - evolutionär betrachtet - belebte Objekte eine höhere Relevanz für das Überleben und die Reproduktion haben und damit einen Enkodier- und Abrufvorteil haben. Dennoch ist unklar, welche konkreten kognitiven Prozesse diesem Erinnerungsvorteil unterliegen. Eine aktuelle These beschreibt, dass belebte Objekte mehr Aufmerksamkeit erhalten als ihre unbelebten Konkurrenten. Jedoch sind diese Studien noch nicht vollumfänglich belegt und es bleiben weitere offene Forschungsfragen. An dieser Schnittstelle können Sie im Rahmen dieses Empras ansetzen und Studien zum Thema Belebtheitseffekt und möglichen Einflussfaktoren und/oder kognitiven Prozessen durchführen.
Im Sommersemester steht die Entwicklung einer wissenschaftlichen Fragestellung und Konzeption einer Studie sowie deren Durchführung und Auswertung im Vordergrund. Wir beschäftigen uns konkret mit der Versuchsplanung. Die ersten Sitzung werden in der Großgruppe durchgeführt. Dies wird in Präsenz stattfinden. Nachdem sich Kleingruppen zu unterschiedlichen Fragestellungen gebildet haben, erfolgt das weitere Vorgehen und weitere Sitzungen innerhalb dieser Kleingruppen. Dies kann in Präsenz oder über Zoom sein. Ziel ist es, die Datenerhebung und erste Analyse bis Ende des Sommersemesters abgeschlossen zu haben.
Gruppe 5: gibt es nicht
Gruppe 7 (Leist): Individuelle Unterschiede in der auditiven Wahrnehmung
Im Rahmen dieses Forschungspraktikums beschäftigen Sie sich mit dem Irrelevant Sound Effekt (ISE), einem Phänomen, bei dem irrelevante Hintergrundgeräusche die Speicherung und Verarbeitung von Informationen im Arbeitsgedächtnis beeinträchtigen. Unser Fokus liegt auf der Untersuchung, wie verschiedene Arten von Geräuschen – insbesondere Sprache und nicht-sprachliche Umweltgeräusche – das serielle Erinnern von Informationen beeinflussen. Zusätzlich betrachten wir individuelle Unterschiede in der Anfälligkeit für auditive Störungen. In Anlehnung an frühere Forschung, etwa zur Wirkung von Hintergrundmusik und Geräuschen auf die kognitive Testleistung von Introvertierten und Extravertierten, analysieren wir, ob Persönlichkeitsmerkmale eine Rolle in der Wahrnehmung und Verarbeitung störender Geräusche spielen. Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung werden die Studierenden eine experimentelle Untersuchung zu diesem Thema gemeinsam planen und durchführen. Die Datenerhebung und alle Empra-Sitzungen erfolgen in Präsenz.
Gruppe 8 (König)
Beschreibung folgt
Gruppe 9 (Karbach): Digitale Assistenzsysteme für ältere Menschen
Dieses Empra beschäftigt sich mit digitalen Assistenzsystemen, die speziell für ältere Menschen entwickelt wurden. Dabei werden technische, soziale, ethische und wirtschaftliche Aspekte betrachtet und zukünftige Entwicklungen diskutiert. Darauf aufbauend führen wir eine empirische Studie durch, die die Akzeptanz und Verbreitung digitaler Assistenzsysteme für ältere Menschen empirisch untersucht. Die Sitzungen finden teilweise in Präsenz und teilweise online statt. Die Kurssprache ist überwiegend Deutsch (die Literatur ist englischsprachig).
Gruppe 10 gibt es nicht
Gruppe 11 (Schwall, Mo 10-12 Uhr): Mediale Repräsentation von jungen Menschen im ÖRR
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat den Auftrag, die Meinungsvielfalt der Gesellschaft abzubilden und in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Zugleich gibt es einen festen Anteil an Menschen, die ihre Interessen und Meinungen nicht ausreichend im ÖRR vertreten sehen.Schaut man sich die Konsument*innen öffentlich-rechtlicher Angebote an, fällt besonders auf: junge Menschen nutzen die Angebote seltener als ältere Gruppen. Gründe hierfür werden einerseits in der Veränderung des Konsumverhaltens vermutet. Während ältere Menschen Nachrichten vor allem über Radio- und Fernsehkanäle konsumieren, werden lineare Angebote von jungen Menschen kaum noch wahrgenommen. Doch auch die online Angebote wie Webseiten oder Apps werden von jüngeren Menschen eher verhalten besucht, obwohl sie ihrem Mediennutzungsverhalten stärker entsprechen. Einige Studien attestieren jungen Menschen eine geringe Nachrichtennutzung aufgrund mangelnden politischen Interesses. Andere Studien legen nahe, dass die Themen und Interessen von jungen Menschen im ÖRR nicht ausreichend repräsentiert werden. In dieser Gruppe des empirischen Praktikums erforschen wir daher gemeinsam die wahrgenommene und tatsächliche Repräsentation von jungen Menschen in den Angeboten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Mittels Online-Befragungen und inhaltsanalytischer Auswertung nähern wir uns den Fragestellungen, wie gut sich junge Menschen durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk repräsentiert fühlen, wie die wahrgenommene Repräsentation das Nutzungsverhalten beeinflusst, wie präsent die für junge Menschen relevanten Themen in den Angeboten des ÖRR sind und welche Implikationen die Ergebnisse für Medienschaffende haben könnten.
Gruppe 12 (Lorenz, Mi 10-12 Uhr): Präventionsmöglichkeiten für Masculinity Threat
Masculinity Threat bezeichnet die wahrgenommene Bedrohung der eigenen männlichen Identität, z. B. wenn ein Mann den gesellschaftlichen Erwartungen an Männlichkeit nicht gerecht wird. Solche Bedrohungen können durch Situationen ausgelöst werden, die Schwäche oder "unmännliches" Verhalten betonen (z. B. eine misslungene Aufgabe in einem traditionell männlichen Bereich). Häufige Reaktionen sind übertrieben männliches Verhalten, (sexuelle) Belästigung, oder Aggression. Gesellschaftlich führt dies nicht nur zu einer Verfestigung starrer Geschlechterrollen, sondern auch zu möglichen Konflikten (nach einem Threat werden bspw. aggressive Politik und Waffen positiver bewertet). Prävention ist entscheidend, um die schädlichen Reaktionen zuverringern. Im Sommersemester lernen wir daher das Konstrukt Masculinity Threat, seine Auslöser und Reaktionen tiefgehend kennen, entwickeln basierend auf bestehender Forschung Fragestellungen und Hypothesen, und führen im Laufe des Semesters eine Studie durch, die Masculinity Threat Operationen mit einer Präventionsmaßnahme verbindet. Zudem werden wir verschiedene Moderatoren beleuchten. Zum Ende des Semesters beginnen wir mit der Analyse der erhobenen Daten. Wir starten in der Großgruppe, je nach Teilnehmerzahl werden Kleingruppen gebildet, die unterschiedliche Hypothesen testen. Die Veranstaltung findet in Präsenz statt.
Gruppe 13 (Wesnitzer, Do 18-20Uhr): Physical Femininity Threats
Bisherige Forschung im Bereich Gender Identity Threats hat vor allem Männer in den Fokus genommen und untersucht, welche Auswirkungen eine Bedrohung ihrer Männlichkeit sowohl auf sie selbst als auch auf Frauen und queere Menschen hat. Erste Studien weisen jedoch darauf hin, dass auch Weiblichkeit weniger stabil und „unbedrohbar“ ist, als dies oft angenommen wird.
In diesem EMPRA werden wir untersuchen, wie Frauen auf Bedrohungen ihrer äußerlichen Weiblichkeit (sog. physical femininity threats) reagieren. Unser Ziel ist es, genauer zu erforschen, welche psychologischen und verhaltensbezogenen Reaktionen sie auslösen und welche Moderatoren diese Effekte beeinflussen könnten. Hierfür werden wir auf einer meiner bisherigen Studien aufbauen und diese replizieren und erweitern. Mit Hilfe einer Onlinestudie werden wir verschiedene Manipulationsarten testen, um herauszufinden, wie man Femininity am effektivsten bedrohen kann und wo wichtige Unterschiede zwischen den Methoden liegen. Außerdem schauen wir uns unterschiedliche psychologische Reaktionen mittels standardisierter Fragebögen an (z.B. positiven und negativen Affekt).
Zu Beginn starten wir mit einer Literaturrecherche, um uns in das Thema einzuarbeiten, relevante wissenschaftliche Artikel zu analysieren und eine präzise Fragestellung sowie Hypothesen zu entwickeln. Anschließend werden wir einen Onlinefragebogen erstellen und die Daten erheben sowie in Kleingruppen analysieren. Zuletzt werden die Ergebnisse verschriftlicht und abschließend im Rahmen des Empra-Kongresses als Poster präsentiert.
Die Veranstaltung wird mehrheitlich in Präsenz stattfinden, manchmal auch online.
Gruppe 14 (Kuhlmann/Reese, Mi 8.15-9.45 Uhr)
'Der Klimawandel gilt als eine der größten Bedrohungen des 21. Jahrhunderts. Seine Auswirkungen sind bereits heute spürbar und werden in Zukunft voraussichtlich noch drastischer ausfallen. Während viele Studien belegen, dass eine intakte Natur positive Effekte auf die menschliche Psyche hat, sind die psychischen Folgen einer geschädigten Umwelt bisher weniger erforscht. In diesem EmPra untersuchen wir, wie Auswirkungen des Klimawandels die menschliche Wahrnehmung und Emotionen beeinflussen. Welche psychischen Reaktionen zeigen Menschen, wenn sie Naturkatastrophen wie Dürren, Überflutungen oder Stürme erleben?
Verändert sich ihr Verhalten? Werden sie politisch aktiver, wenn sie solche Erfahrungen machen? Das EmPra findet wöchentlich in Präsenz statt. Im Sommersemester erarbeiten wir uns gemeinsam die theoretischen Grundlagen, entwickeln präzise Forschungsfragen und formulieren Hypothesen.'
Gruppe 15 (O'Dea / Braun, Do 18-20): Erklärungen für soziale Ungleichheiten
Soziale Ungleichheiten können vielfältige Gründe haben. Beispielsweise werden manche Gruppen in der Gesellschaft diskriminiert, manches Verhalten führt im Beruf vielleicht schneller zum Erfolg und unser Gesellschaftssystem basiert darauf, dass es gewisse Unterschiede zwischen Menschen gibt. In diesem Kurs werden wir untersuchen woran es liegt, dass in bestimmten Situationen die Gründe eher bei Personen oder eher in der Situation und dem System gesucht werden. Hierfür werden wir zunächst die Attributionstheorien, Framing-Theorien und Theorien zu sozialen Normen kennenlernen um darauf basierend konkrete Hypothesen abzuleiten, wie Sprache, soziale Normen und Einstellungen zur Gesellschaft sich auf die Erklärungen für soziale Ungleichheiten auswirken.
Zu Beginn starten wir mit einer Literaturrecherche, um uns in das Thema einzuarbeiten, relevante wissenschaftliche Artikel zu analysieren und eine präzise Fragestellung sowie Hypothesen zu entwickeln. Anschließend werden wir einen Onlinefragebogen erstellen und die Daten erheben sowie in Kleingruppen analysieren. Zuletzt werden die Ergebnisse verschriftlicht und abschließend im Rahmen des Empra-Kongresses als Poster präsentiert.
Die Veranstaltung wird hauptsächlich online stattfinden.
Gruppe 16 (Jan Killisch, Mi 10 - 12): Faking bei Persönlichkeitsmessungen
Persönlichkeitsmessungen werden oft für bedeutsame Entscheidungen herangezogen: Welche Bewerber:in wird eingestellt? Ist eine Person wieder arbeitsfähig? Welche Mitarbeiter:in wird befördert?
Wenn wichtige Entscheidungen von Testantworten abhängen, müssen Personen abwägen, ob sie ehrlich antworten oder sich anders darstellen sollten, als sie wirklich sind. In diesem Empra befassen wir uns mit dem Phänomen absichtlich verfälschter Testergebnisse (faking).
Mit einem Online-Experiment werden wir versuchen, eine Auswahl der folgenden Fragen zu beantworten:
- Mit welchen Verfahren lässt sich faking am besten verhindern?
- Verändert sich die inhaltliche Bedeutung von Fragebogendaten durch faking?
- Sind manche Personen besser darin, Persönlichkeitstests zu verfälschen als andere?
Die Veranstaltung wird im Sommersemester in Präsenzsitzungen und im Wintersemester größtenteils in Kleingruppenarbeit stattfinden.