Kommentar |
Arnold Gehlen (1904-1976) ist einer der drei Hauptvertreter der philosophischen Anthropologie, und er ist wohl auch der umstrittenste. Er entwickelt in seinem Hauptwerk Der Mensch, seine Natur und seine Stellung in der Welt eine umfassende anthropologische Theorie. Gehlen beschreibt den Menschen als ein Mängelwesen, das im Vergleich zu Tieren biologisch benachteiligt ist, aber durch seine Fähigkeit zur kulturellen Kompensation und Handlung diese Defizite ausgleicht. Er betont die Weltoffenheit des Menschen, ein Konzept, das auf Max Scheler zurückgeht, und die Notwendigkeit, durch kulturelle und soziale Strukturen die eigene Existenz zu sichern. |
Literatur |
Textgrundlage (zur Anschaffung vor Veranstaltungsbeginn): Gehlen, Arnold: Der Mensch, seine Natur und seine Stellung in der Welt
Literatur zur vertiefenden Lektüre: Thies, Christian: Arnold Gehlen zur Einführung und Wöhrle, Patrick: Metamorphosen des Mängelwesens, zu Werk und Wirkung Arnold Gehlens |
Voraussetzungen |
Die Teilnahme am Seminar setzt die Bereitschaft zum vorbereitenden und kontinuierlichen Textstudium voraus. Es wird erwartet, daß sich die Studierenden (ab zweites Studiensemester) vor Veranstaltungsbeginn Kenntnisse über den Referenztext aneignen und diesen für jede Sitzung, dem Semesterplan entsprechend, sorgfältig studieren.
Zum Studium der Philosophie gehört ebenso die Einübung in die Artikulation philosophischer Argumentationen in Wort und Schrift, die in den Seminaren praktiziert wird. Die Teilnahme an der ersten Sitzung des Seminars ist obligatorisch. |