Kommentar |
In den 1950ern trat mit L’Internationale situationniste, kurz: den Situationisten, eine avantgardistische Gruppe auf die internationale Bühne, die sich nichts weniger vorgenommen hatte als die totale Revolution. Mittels der Kunst sollte das bekämpft werden, was Guy Debord später in seinem Hauptwerk La Société du Spectacle (1967) als konsumgeleitete 'Bildgesellschaft' kritisierte. Damit beeinflussten sie nicht nur die politische Linke und gelten sogar als die Vorläufer des Pariser Mai 1968, sondern auch die Kunst- und Popkultur – und das bis heute. Denn die von den Situationisten ins Leben gerufene Psychogeografie sowie die Idee von urbanen Interventionen und der Verankerung von Kunst 'mitten im Leben' sind immer noch en vogue. Doch mit welchen (künstlerischen) Mitteln genau kämpften die Situationisten gegen die Gesellschaft an? Und hatten sie wirklich das Potential mit der Kunst die Gesellschaft zu verändern? Es sind unter anderem diese Fragen, mit denen wir uns im Seminar auseinandersetzen wollen.
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