Kommentar |
Der Arbeitsmarkt in Deutschland ist von vielfältigen Entwicklungen geprägt. Im Kontext von Flucht und Migration sind zwei gegensätzliche Dynamiken zu beobachten: Einerseits besteht in vielen Bereichen ein dringender Bedarf an qualifizierten ausländischen Fachkräften, andererseits stehen Migrant:innenund Geflüchtete vor erheblichen Herausforderungen beim Einstieg in den Arbeitsmarkt. Dies gilt auch für Klein- und Mittelstädte wie Landau in der Pfalz. Im Rahmen dieses Seminars werden die Lebens- und Arbeitserfahrungen von Personen untersucht, die als Erwachsene mit abgeschlossener Berufsausbildung oder Studium nach Landau kamen. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels analysieren wir, wie kulturelles Kapital von (hoch)qualifizierten Migrant:innen und Geflüchteten in Mittelstädten verwertet wird bzw. werden kann. Dabei werden wir nicht nur nach spezifischen mittelstädtischen Bedingungen fragen, sondern auch danach, ob und wenn ja, wie und unter welchen Bedingungen kulturelles Kapital in transnationales Kapital transformiert werden kann. Zur Erhebung der Migrations- und Arbeitsbiographien werden narrativ-biographische Interviews durchgeführt. Ergänzend wird der mittelstädtische Kontext durch die Analyse einschlägiger Dokumente und Statistiken rekonstruiert. Die Auswertung erfolgt nach der Dokumentarischen Methode. Theoretisch stützt sich das Projekt auf Bourdieus Kapitaltheorie sowie zentrale Konzepte der Migrations-, Transnationalisierungs- und Biographieforschung.
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Leistungsnachweis
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Gemäß Modulhandbuch in der aktuellen Fassung sind verschiedene Leistungen zu erbringen:
- regelmäßige und aktive Teilnahme
- Vor- und Nachbereitung der Inhalte auch anhand empfohlener Literatur (siehe Lernumgebung)
Modulteilprüfung:
- Präsentation (in jedem gewählten Seminar)
- Hausarbeit (in einem der zwei gewählten Seminare) |