Lerninhalte |
Beratung in der Sozialpädagogik ist heute allgegenwärtig – ob „zwischen Tür und Angel“ (Hollstein-Brinkmann & Knab 2016) oder in institutionalisierten Beratungssettings freier Träger etwa in Form von psychotherapeutischer oder psychosozialer Einzelberatung. Auch im Alltag werden wir häufig damit konfrontiert: Von Kommunikationstrainings bis hin zu Ratgeberliteratur zur privaten Lebensführung reichen die Angebote, die an unsere Rolle als beratene wie beratende Gesellschaftsmitglieder appellieren. So omnipräsent das Thema Beratung in der Gesellschaft und speziell im sozialpädagogischen Bereich ist, so umfassend zeigt sich auch die Vielfalt an Methoden, Theorien und Techniken. Was eigentlich kennzeichnet „professionelle“ Beratung? Was heißt „richtig kommunizieren“? Inwiefern reproduziert die Beratung ungleiche Machtverhältnisse? Was können wissenschaftliche Theorien für die Praxis leisten und umgekehrt? Dies sind nur einige Fragen, über die wir diskutieren werden.
Ziel dieses Seminars ist es, einen Überblick über die vielfältigen Formen von „sozialpädagogischer“ Beratung in Theorie und Praxis zu erlangen. Die Studierenden machen sich dabei zum einen exemplarisch mit theoretischen Perspektiven und Konzepten aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen vertraut, wobei diese stets kritisch reflektiert und diskutiert werden. Zum anderen lernen sie diverse sozialpädagogische Praxisfelder kennen. Hierfür werden Expert*innen aus dem Feld eingeladen, die ihre praktischen Tätigkeiten und Erfahrungen live vermitteln. Diese Doppelperspektive ermöglicht, Theorie und Praxis der Sozialpädagogik – eine Zweiteilung, die häufig als unüberwindbar empfunden wird – direkt miteinander in Verbindung zu bringen und soll die Studierenden dazu anregen, aktiv und eigenständig eine Brücke zu schlagen. Dabei spielen die selbstständige Erarbeitung und Aufbereitung der Inhalte eine ebenso große Rolle wie die Einnahme einer reflektierten, kritischen und diversitätssensiblen Haltung. |