Kommentar |
** Die Veranstaltung findet in Präsenz statt.**
Ab wann ist eine Nachrichtensendung gut? Wie realistisch bilden Dokumentationen die Wirklichkeit ab? Was ist erlaubt bzw. wieweit dürfen die verantwortlichen "Medienmacher" gehen? Welche Bewertungsmaßstäbe können für eine Kritik an Fernsehsendungen und anderen medialen Formaten zugrunde gelegt werden? Für die Beantwortung solcher und ähnlicher Fragen sollen im Rahmen des Seminars Grundlagen geschaffen und anhand von aktuellen Beispielen umgesetzt werden. Neben Bewertungskriterien (inkl. Qualitätskriterien) und deren Grundlagen (u.a. Medienethik) werden auch Fragen der methodischen Umsetzung von Medienanalysen behandelt.
Das Seminar soll einen Einblick in die Forschungsgrundlage und Aufgaben der Medienanalyse und -beurteilung sowie der Medienkontrolle vermitteln. Dabei wird auf Basis einer "Systematik zur Beurteilung von Medienqualität" auf ausgewählte Fragestellungen und Methoden eingegangen (u.a. quantitative und qualitative Medieninhaltsanalyse, usability-testing). Im Verlauf der Lehrveranstaltung sollen in Projektgruppenarbeit eigene Ideen zur Medienanalyse entwickelt und praktisch umgesetzt werden. Dabei kann es um die inhaltlich-formale Reflexion von Informations- und Bildungsangeboten oder um die Analyse neuer Unterhaltungsangebote/-formate gehen. Ebenfalls ist die Entwicklung und Testung eines Instruments zur Erfassung der Usability von medientechnischen Angeboten bzw. Anwendungen möglich.
Die Projektergebnisse werden in einer Abschlusssitzung vorgestellt und gemeinsam diskutiert.
Die Lehrinhalte richten sich im weiteren Veranstaltungsverlauf auch nach den Projektschwerpunkten. Auf folgende Themen soll u.a. eingegangen werden:
- Grundlagen der Medienwertung und Medienethik (u.a. Medienkontrollinstanzen)
- Programmqualität / Qualitätskriterien / medienpädagogische und jugendschutzrelevante Kriterien
- Öffentlichkeit und Privatheit
- Berufsethik von Journalisten / Pressefreiheit und ihre Grenzen
- Verantwortung und Mündigkeit der Zuschauer (Publikumsethik)
- Methoden der Medienalyse (v.a. Medieninhaltsanalyse)
- Beispiele zur Medienanalyse (z.B. Gutachten, Fachkritiken, dokumentierte Rechtsverstöße, Programmstrukturanalyse)
Ausgewählte Projektbeispiele der letzten Jahre:
- Von Dr. Jekyll zu Mr. Hyde? Veränderungen der Moral bei den Protagonisten von Breaking Bad – Ein Medienpädagogisches Problem?
- Medienanalyse/Usability eines Print- vs. Web-Ratgebers zu ausgewählten Angststörungen
- Medienpädagogische Beurteilung von Scripted Reality am Beispiel von X-Diaries
- „Emanzen“ ihrer Zeit - „Girls“ oder „Sex and the City“ als Spiegel der Gesellschaft? Eine vergleichende Inhaltsanalyse der Serienformate.
- Ästhetisierte Gewalt und Sexualität in „Game of Thrones“ – Eine Medienanalyse
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Literatur |
Grundlage:
Gimmler, R. (2007). Qualität von Medienangeboten: Analyse und Bewertung. In U. Six, U. Gleich & R. Gimmler (Hrsg.), Kommunikationspsychologie - Medienpsychologie. Lehrbuch (S. 317-334). Weinheim: Beltz PVU.
Weitere Literatur (Auswahl):
Ludes, P. & Schanze, H. (Hrsg.) (1999). Medienwissenschaften und Medienwertung. Opladen: Westdeutscher Verlag.
Paus-Haase, I., Claashen, H., Gabele, I. & Weimann, H. (1997). Qualitätskriterien für Kinderfernsehen. Überlegungen zu Eckpunkten einer Diskussion über Qualität. Medien praktisch, 21/2, 53-56.
Schröter, D. (1995). Qualität und Journalismus. Theoretische und praktische Grundlagen journalistischen Handelns (Kommunikation und Gesellschaft, Bd. 1). München: Verlag Reinhard Fischer.
Weischenberg, S., Loosen, W. & Beuthner, M. (Hrsg.) (2006). Medien-Qualitäten. Öffentliche Kommunikation zwischen ökonomischem Kalkül und Sozialverantwortung. Konstanz: UVK.
Wunden, W. (Hrsg.) (1996). Wahrheit als Medienqualität (Beiträge zur Medienethik, Bd. 3). Frankfurt a. M.: GEP. |
Bemerkung |
M.X.: In Kombination mit dem Projektseminar zu Zielen und Praxis der Medienbildung (V.Nr. 82009) kann mit dieser Veranstaltung das nicht-psychologische WPF-Modul Medienpädagogik im Sommersemester belegt werden.
Auch wer bereits das WPF Medienpädagogik (B.U.) im Bachelor studierte, hat nun im Sommersemester die Möglichkeit für ein weiteres WPF-Modul Medienpädagogik im Master Psychologie.
Genauer Informationen hierzu: https://www.uni-koblenz-landau.de/de/landau/fb8/ikms/is/studiinfodocs/mxmedpaed/view
Freier Workload: Insbesondere für Studierende im Psychologie-Master, die bereits das Wahlpflichtfach Medienpädagogik (B.U. oder M.X.) belegt haben, bietet sich dieses Seminar als mögliche Vertiefung und Übung an. Ist aber auch so eine gewinnbriingende Ergänzung, gerade wenn es darum geht, Konstrukten genauer auf den Grund zu gehen.
Die Veranstaltung soll, soweit möglich, an einigen Terminen als vierstündiger (ggf. sechsstündiger) Block stattfinden. Terminfindung wird in den ersten zwei Sitzungen geklärt.
Es wird erwartet, die mit einem weiteren Projektseminar zusammen stattfindende Abschlussveranstaltung am 26.07.24 ganztägig wahrnehmen zu können.
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