Auch wenn man heutzutage im Zusammenhang des Mediums Film automatisch an Hollywood denkt, ist doch der Film eine französische Erfindung. Im Jahr 1895 gelang es den Erfinderbrüdern Auguste und Louis Lumière erstmals mit dem von ihnen konstruierten Kinematografen bewegte Bilder aufzuzeichnen und auf eine Leinwand zu projizieren. Diese ersten Aufnahmen waren jedoch noch meilenweit von dem entfernt, was wir heute unter Kino verstehen. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es erste Spielfilme, die in Wanderkinos oder auf Jahrmärkten gezeigt wurden.
Auch wenn Hollywood nach dem Ersten Weltkrieg mit dem Aufbau des klassischen Studiosystems seine weltweite Vormachtstellung absicherte, blieb Frankreich doch innerhalb Europas die wichtigste Filmnation. Sowohl das Autorenkino der Nouvelle Vague als auch kommerzielle Erfolge, wie die Komödien mit Louis de Funès, das Blockbuster-Kino von Luc Besson oder die Fabelhafte Welt der Amélie wurden zu internationalen Erfolgen. Auch die Filmfestspiele von Cannes behaupteten sich über die Jahrzehnte hinweg als wichtigstes Filmfestival weltweit.
Die Vorlesung wirft anhand von ausgewählten Beispielen Schlaglichter auf die wichtigsten Strömungen, Regisseure und Stars des französischen Kinos.
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