Kommentar |
In diesem Seminar wird die Entwicklung der Kriegsberichterstattung von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart nachgezeichnet. Dabei betrachten wir verschiedene Modi und Medien, die im Laufe der Zeit genutzt wurden, um über Kriege zu berichten.
Die Beschleunigung beginnt mit dem Dreißigjährigen Krieg auf Basis des zu dieser Zeit bereits etablierten Buchdrucks. Die Fotografie markiert im 19. Jahrhundert einen markanten Medienwandel, der im Kontext mit den Massenmedien, wie der Illustrierten Presse, zu einem Primat der visuellen Vermittlung führen sollte. Daran knüpfen sich sowohl Fragen der Authentizität, aber auch der Ethik. Filmische Dokumente wurden im 20. Jahrhundert zur journalistisch-informativen Berichterstattung wie zu Propagandazwecken benutzt. Mit dem Irak-Krieg setzte ein weiterer Paradigmenwechsel ein, indem das Internet als Verbreitungsmedium für Bilder und Videos, die in großem Umfang von der Öffentlichkeit mitverfolgt werden konnten, eine wichtige Rolle spielte. Die Sozialen Medien dienen wiederum als Katalysator für die Vermittlung des Ukraine-Kriegs, der zum Teil über diese Kanäle ausgefochten wird.
Es wird diskutiert, wie sich die Technologien und Medien verändert haben und welche Auswirkungen dies auf die Art der Berichterstattung hatte. Ziel des Seminars ist es, ein umfassendes Verständnis für die Bedeutung der Kriegsberichterstattung, ihre Formen zu vermitteln. Dabei liegt der Fokus auf bildwissenschaftlichen Fragestellungen. |