Kommentar |
Die drei Dialoge kreisen um die Anklage und Verurteilung des Sokrates für Asebie (Frevel gegen die Götter) im Jahr 399 vor Christus. Ihm wird vorgeworfen, daß er die Jugend verderbe, indem er neue Götter (nämlich das daimonion) erdichte und an die alten nicht glaube. Im Euthyphron, der mit der Anklage einsetzt, aber noch vor dem Prozeß angesiedelt ist, geht es um das Wesen der Frömmigkeit, die Apologie ist Sokrates’ Verteidigungsrede vor Gericht, und im Kriton sitzt Sokrates bereits in Kerkerhaft und begründet, warum er nicht die Gelegenheit zur Flucht nutzt, sondern das Urteil trotz seiner Ungerechtigkeit akzeptiert und bereit ist, die Todesstrafe an sich selbst zu vollziehen, indem er den Schierlingsbecher leert. Um den Tod des Sokrates geht es schließlich im Phaidon, der jedoch nicht mehr Gegenstand des Seminars ist. |
Literatur |
Textgrundlage: Jede Platon-Ausgabe, die die Stephanus-Paginierung anführt. Z.B.: Sämtliche Werke, Bd. 1, hrsg. von Ursula Wolf, Reinbek bei Hamburg, 32. Aufl., 2011. |
Voraussetzungen |
Die Teilnahme am Seminar setzt die Bereitschaft zum vorbereitenden und kontinuierlichen Textstudium voraus. Es wird erwartet, daß sich die Studierenden (ab zweites Studiensemester) vor Veranstaltungsbeginn Kenntnisse über den Referenztext aneignen und diesen für jede Sitzung, dem Semesterplan entsprechend, sorgfältig studieren.
Zum Studium der Philosophie gehört ebenso die Einübung in die Artikulation philosophischer Argumentationen in Wort und Schrift, die in den Seminaren praktiziert wird. Die Teilnahme an der ersten Sitzung des Seminars ist obligatorisch. |