Persönlichkeitsmessungen werden oft für bedeutsame Entscheidungen herangezogen: Welche Bewerber:in wird eingestellt? Ist eine Person wieder arbeitsfähig? Welche Mitarbeiter:in wird befördert?
Wenn wichtige Entscheidungen von Testantworten abhängen, müssen Personen abwägen, ob sie ehrlich antworten oder sich anders darstellen sollten, als sie wirklich sind. In diesem Empra befassen wir uns mit dem Phänomen absichtlich verfälschter Testergebnisse (faking).
Mit einem Online-Experiment werden wir versuchen, eine Auswahl der folgenden Fragen zu beantworten:
Die Veranstaltung wird im Sommersemester in Präsenzsitzungen und im Wintersemester größtenteils in Kleingruppenarbeit stattfinden.
Gruppe 2 Könen (Mi 10-12): Effekte einer mobilen Schlafintervention
Schlaf ist ein aktiver Prozess, welcher der Wiederherstellung vieler Funktionsleistungen dient (z.B. Mignot, 2008) und mit einer Vielzahl kognitiver und affektiver Variablen zusammenhängt (z.B. Astill et al., 2012; Kahn et al., 2013).
Im Kurs wird es um eine mobile (Smartphone-basierte) Schlafintervention im Jugend- und Erwachsenenalter gehen. Dabei werden den Teilnehmenden insbesondere Informationen zu Schlafhygiene (Lüften etc.), Entspannungsmöglichkeiten und Verhaltensweisen (insb. Koffein) gegeben. Effekte auf Schlaf und Stimmung werden untersucht.
Die Sitzungen finden teilweise in Präsenz und teilweise online statt. Die Kurssprache ist überwiegend Deutsch (die Literatur ist englischsprachig).
Gruppe 3 (Horsten/Pischel, Mo 10:00-12:00): Der Zusammenhang zwischen dem dunklen Kern der Persönlichkeit und Einstellungen
In diesem Empra befassen wir uns mit dem dunklen Kern der Persönlichkeit, D. D beschreibt das, was alle sozial und ethisch/moralisch aversiven Persönlichkeitseigenschaften (wie z.B. Sadismus, Psychopathie, Egoismus, etc.) gemeinsam haben, also das, was sie aversiv macht. Menschen mit einem höheren D-Faktor tendieren dazu, auf all diesen Eigenschaften eine höhere Ausprägung zu haben, was sich nicht nur in verschiedenen sozial unerwünschten, konfliktbehafteten Verhaltensweisen, sondern auch in Glaubenssätzen und Einstellungen äußert. Mithilfe von kognitiv-affektiven Maps werden wir uns genau mit den Glaubenssätzen und Einstellungen, die Menschen vertreten, auseinandersetzen, und untersuchen, inwiefern diese mit ihrer Ausprägung auf D zusammenhängen.
Im Sommersemester werden wir aufbauend auf vorheriger Forschung Fragestellungen und Hypothesen entwickeln, eine empirische Studie planen und erheben, und mit der Datenauswertung beginnen. Starten werden wir in der Großgruppe, im Laufe des Semesters werden wir Kleingruppen bilden, die individuelle Fragestellungen und Hypothesen untersuchen. Die Veranstaltung findet voraussichtlich in Präsenz statt und wird gemeinsam von Luisa Horsten und Moritz Pischel geleitet.
Gruppe 4: Seidl (Mo 10-12h): Spieglein, Spieglein an der Wand. Wer ist die Moralischste im ganzen Land? - (Moralische) Selbstkenntnis
Moralische Verhaltensweisen – also zum Beispiel ein kooperativer, fairer und ehrlicher Umgang miteinander – sind fundamental für das Funktionieren zwischenmenschlicher Beziehungen jeder Größenordnung. Es ist uns wichtig, moralisch zu sein und als moralisch gesehen zu werden. Jedoch scheint es so, als könnten wir nicht besonders gut einschätzen, wie moralisch wir wirklich sind. Ohne eine gute Kenntnis über die tatsächliche eigene Moralität ist es aber natürlich nur schlecht möglich, sich selbst Ziele zu setzen, um sich in eine Richtung zu entwickeln, die mit den eigenen Werten und den Werten der Gesellschaft übereinstimmt. Wie können wir die moralische Selbstkenntnis verbessern?
In der Veranstaltung werden wir gemeinsam den Forschungsprozess durchlaufen und uns inhaltlich damit beschäftigen, was (moralische) Selbstkenntnis eigentlich ist, wie diese verbessert werden kann und inwiefern wir uns in dem Maßnahmen unterscheiden, die es braucht, um unsere moralische Selbstkenntnis zu optimieren. Wir werden das Thema recherchieren, Paper lesen und eine Fragestellung und Hypothesen herausarbeiten. Wir werden uns mit den Besonderheiten von Online-Forschung beschäftigen, ein Studiendesign zur Untersuchung unserer Hypothesen in einer Online-Studie erarbeiten, das benötigte Material zusammenstellen und die Studie umsetzen. Im Sommersemester werden wir außerdem noch beginnen, die erhobenen Daten gemeinsam zu bereinigen und auszuwerten. Im gesamten Forschungsprozess werden wir nach den Open Science-Prinzipien arbeiten.
Die Veranstaltung im Sommersemester wird v.a. in Präsenz stattfinden. Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung im Wintersemester u.U. digital stattfinden wird.
Gruppe 5 und 6: Kubin (Mi 10:00-12:00)
Developing Interventions to Reduce Belief in Misinformation in Germany.
Belief in misinformation is on the rise in many Western societies. Examples of this can even be found in Germany where many citizens base their political views (and beahvior) on misinformation they see on social media platforms. In this course we will learn the fundamentals of research with discussions about how to develop practically interesting (and theoretically novel) research projects. I will teach you the basics of developing hypotheses and research questions in order to find ways to reduce the spread of (and belief in) misinformation in Germany. This course will allow you to learn how to use research to help answer big societal problems and is focused on application to the real world. You will develop your own testable intervention to reduce belief in misinformation related to a topic of your choice (e.g., climate change, political issues, etc.) in small groups. We will discuss a variety of issues related to this topic including the role of (social) media in making the spread of misinformation worse, and a variety of topics related to political psychology (e.g., the role of identity and group membership in believing attitude (dis)confirming information). This course will include lectures about political polarization, political psychology, prebunking/debunking misinformation, science communication, and the research process. We also will read academic papers and have deep discussions where you will learn how to critically think about (and critique) published reearch. Through these skills, we will begin to learn how we can develop our own research projects.
The research project you develop in this course will be an experiment. This experiment you will develop with a small group of students (somewhere between 3-5 depending on class size). Throughout the course there will be opportunities for you to work both within you group, and informally share your project progress with the whole class. This will be an opportunity for feedback and to help you with any issues you may be facing with developing this project. Once all projects ideas are developed, you will collect your own data by recruiting participants yourself. You will then conduct data analysis in your small groups, write up results, and present them during the EMPRA presentation day (Note: this last set of activities will be conducting in the Winter semester WiSe 2024-2025).
Please note this class will be taught online.
Finally, with this class being taught in English, it will be a great opportunity for students seeking to improve their English skills. My goal is to make this class a place where all students feel welcomed and comfortable. Your grade will not be based on your English skills, but rather your effort in this course. No matter your English skill level, you will be able to successfully participate in this course.
Gruppe 7 (Dörr, SoSe 2024, Mi 10-12 Uhr): Guten Tag, [Geschlecht] Müller
Um nicht misgendert zu werden, ist es für viele nicht-binäre Personen wichtig, ihre gewünschte Anrede anzugeben. Wir werden experimentell untersuchen, wie Menschen auf eine solche Bitte in Bewerbungsmails reagieren. Macht es einen Unterschied, ob Bewerber*innen weiblich, männlich oder geschlechtsneutral angesprochen werden wollen? Worin könnten Unterschiede begründet sein?
Der Kurs zielt unter anderem darauf ab, ein umfassendes Verständnis für die Komplexität geschlechtsbezogener Forschung zu entwickeln.
In dieser Gruppe wird ein reflektierter Umgang mit KIs vermittelt.
Die Sitzungen werden in der Regel in Präsenz stattfinden. Im Laufe des Kurses werden Sie in Kleingruppen zusammenarbeiten.
Gruppe 8 (Christoph Kenntemich, SoSe 2024, Do 18-20 Uhr): Wissenschaft als Denkweise
Dieser Kurs soll dir vermitteln, wie eine wissenschaftliche Denkweise nicht bloß in die Forschung gehört, sondern darüber hinaus auch ein nützliches Werkzeug sein kann - vielleicht eines der wichtigsten in der Arbeitswelt der Zukunft.
Der Umgang mit KIs wie ChatGPT wird in diesem Kurs explizit integriert und gefördert werden.
(Beispiel-)Themen die im Seminar behandelt werden:
-Wissenschaft und Wahrheit
-Statistik als Risikomanagement
-Validität und warum man es sich sonst auch sparen kann
Bis zum 16.05. werden die Sitzungen dieser Gruppe online sein, da ich derzeit für ein Forschungsprojekt in Amerika bin.
Gruppe 9 (Armbruster-Genc; Mo 10-12 Uhr): Emotionsregulation: Unterdrücken vs. Akzeptieren
Die aktive Beeinflussung der eigenen Emotionen ist eine wichtige psychologische Funktion, sowohl bei Menschen ohne psychische Störung als auch bei verschiedenen Störungsbildern, z.B. Depression, Angststörungen oder Borderline Persönlichkeitsstörung. Welche Strategien hierbei gewählt werden (z.B. Neu Interpretieren, Unterdrücken, Ablenken, Akzeptanz) ist individuell sehr unterschiedlich und u.a. abhängig von positiven wie negativen Kindheitserfahrungen. In dieser Empra-Gruppe werden wir uns gemeinsam diesem Themenfeld annähern, Forschungsfragen formulieren und ein dazu passendes wissenschaftliches Laborprojekt planen sowie durchführen. Dabei ist vorgesehen, die Erhebungen in Präsenz im Labor durchzuführen. Nach der Datenerhebung sollen die Daten ausgewertet und interpretiert werden, um so die eingangs formulierten Forschungsfragen zu beantworten.
Gruppe 10 (Basten): Emotionsregulation zur Förderung positiver Gefühle
Die bisherige experimentelle Forschung zur Emotionsregulation beschäftigt sich vorrangig mit der Regulation negativer Emotionen (wie Furcht oder Traurigkeit). Im Empra werden wir gemeinsam ausloten, inwiefern Emotionsregulationsstrategien gezielt für die Förderung positiver Emotionen eingesetzt werden können und wie die Regulation positiver Emotionalität im Labor untersucht werden kann. Alle Empra-Sitzungen sollen in Präsenz stattfinden. Die Studierenden werden gemeinsam eine experimentelle Untersuchung planen und vorbereiten, für die dann in Präsenztestungen im Labor Daten erhoben werden.
Gruppe 11 (König, Mo 10-12 Uhr): Blickbewegungen
Selektive visuelle Aufmerksamkeit gehört zu den grundlegendsten psychologischen Funktionen des Menschen. Ständig wählt unser visuelles System einen Teil unseres Gesichtsfeldes als „interessant“ aus, rotiert die Augäpfel in einer schnellen Blickbewegung, und fixiert den gewählten Reiz für einige hundert Millisekunden bevor die nächste Augenrotation den Blick schon auf den nächsten interessierenden Stimulus richtet. Mit etwa drei Blickbewegungen pro Sekunde ist diese Auswahl eines Blickbewegungsziels unter möglichen Alternativen eine der wohl häufigsten „Entscheidungen“ unseres Lebens.
Die objektive Messung von Blickbewegungen ist heute mit video-basierten Eyetrackern möglich die mit einer Spezialkamera die Pupillenposition messen und daraus die Blickposition errechnen. In den psychologischen Grundlagen- und Anwendungsfächern bietet die Methode Zugang zur Untersuchung einer Vielzahl von psychologischen Prozessen wie Wahrnehmung, Emotion, Kognition und Lernen.
Im Empra wollen wir exemplarisch untersuchen wie assoziatives Lernen die Aufmerksamkeit für belohnungsassoziierte Reize verändert. Nach Literaturstudium entwerfen wir gemeinsam ein entsprechendes Experiment und arbeiten uns in Kleingruppen in die Bedienung des Eyetrackers ein. Die Datenerhebung findet im Zentrallabor des Fachbereichs statt. Wir lernen die Grundzüge der Aufbereitung und statistischen Auswertung von Blickbewegungsdaten kennen.