Kommentar |
In diesem Seminar wird anhand von Klassikern der Sprach- und Kulturtheorie (Humboldt, Wittgenstein, Sapir, Whorf, ...) reflektiert, wie sehr unsere Sprachfähigkeit im Allgemeinen aber auch die Einzelsprache(n), die wir sprechen, im Besonderen unsere Gedanken bilden und unser Weltbild beeinflussen. Hierdurch lernen wir, die Perspektiven anderer Kulturen und Sprachen zu würdigen und besser zu verstehen. "Eine Sprache vorstellen heißt, sich eine Lebensform vorstellen", wie Wittgenstein es formuliert hat. Sprache und Kultur sind auf das engste miteinander verwoben. Die damit verbundene sprachliche Relativität im interkulturellen Kontext zu berücksichtigen, ist gerade für angehende Lehrkräfte von zentraler Bedeutung. Im Seminar werden wir konkrete Beispiele für sprachliche Relativität kennenlernen und diskutieren: insbesondere die Farbwahrnehmung, die räumliche Orientierung sowie auch das Thema 'Genus und Geschlecht' betreffend. Zum Problem der interkulturellen Verständigung gehört aber nicht nur die Einsicht in die sprachliche Relativität, sondern z.B auch der Umgang mit Höflichkeitsnormen und sogenannten Critical Incidents. Diese werden wir aus linguistischer Perspektive sowie auch aus Sicht der interkulturellen Sprachdidaktik analysieren. |