Seit den 1960 iger Jahren ist im deutschen Bildungssystem neben den verschiednen Regelschularten ein Parallelsystem von bis zu 10 Förderschulformen etabliert. Doch mit veränderter Rechtslage (Ratifizierung der UN BRK durch die BRD im Jahr 2009) finden Formen des >Gemeinsamen Unterrichts< von Schülern und Schülerinnen mit und ohne Behinderung innerhalb der einzelnen Bundesländer in verschiedenen Strukturen und Intensitäten statt. Förderschüler und Förderschülerinnen werden auf der Grundlage der den jeweiligen Förderschwerpunkt zugeordneten Bildungsgängen entsprechenden Lernangebote in den Regelunterricht einbezogen. In RLP findet dieser Unterricht im Schuljahr 2015/16 an 277 Schwerpunktschulen (Primarstufe an 160 Grundschulen / Sek I an 117 RS+ und IGS) statt.
Dabei stellt die Tatsache, dass die aktuelle Schülerschaft der Regelschulen selbst eine niemals zuvor gekannte Vielzahl von Heterogenitätsfaktoren aufweist, eine beachtliche Chance zur Neustrukturierung eines bedarfsgerechten, d.h. individualisierten Unterricht dar.
Berufsgruppenübergreifende Lehrerteams sind gemeinsam verantwortlich für ein dem Bedarf der jeweiligen heterogenen Lerngruppe entsprechende lernzielgleiche bzw. lernzieldifferente Unterrichtsangebot.
Besondere Aspekte dieses Seminars sind:
· Behinderung / Benachteiligung als Heterogenitätsfaktor: Belastung oder Chance zur Veränderung des Gesamtsystems?
· Begriffsklärung und Gegenüberstellung: Integration ↔ Inklusion
· Kooperation der unterschiedlichen Berufsgruppen im Klassenteam
· Beispielhafte Organisations- und Unterrichtsformen zum >Gemeinsamen Unterricht<
→Ermittlung des Ausbildungsbedarfs in der ersten und zweiten Phase der Lehrerbildung
Seminardidaktik:
Semesterstabile Seminararbeitsgruppen mit bis zu 4 Mitgliedern, die nach dem Zufallsprinzip ausgewählt werden, erarbeiten themenspezifische, teilweise materialgestützte Aufträge, die anschließend im Plenum präsentiert und diskutiert werden.
Dieses Vorgehen dient der direkten Anwendung des Seminarinhaltes: Kooperation in (zukünftigen) Klassenteams, fördert die Kompetenzen des freien Agierens vor Großgruppen und gewährleistet eine maximierte Vielfalt an Argumentationen, Lösungsmöglichkeiten bzw. Meinungen.
Seminarmethodik:
Innerhalb der Seminararbeit kommen verschiedene Arbeitsmethoden zur Anwendung, die im Anschluss an die Anwendung hinsichtlich ihrer Passung und Wirksamkeit in unterrichtlichen zusammenhängen bewertet werden. |