Lerninhalte |
Selektive visuelle Aufmerksamkeit gehört zu den grundlegendsten psychologischen Funktionen des Menschen. Ständig wählt unser visuelles System einen Teil unseres Gesichtsfeldes als „interessant“ aus, rotiert die Augäpfel in einer schnellen Blickbewegung, und fixiert den gewählten Reiz für einige hundert Millisekunden bevor die nächste Augenrotation den Blick schon auf den nächsten interessierenden Stimulus richtet. Mit etwa drei Blickbewegungen pro Sekunde ist diese Auswahl eines Reizes zur präferentiellen Verarbeitung wohl eine der häufigsten Entscheidungen unseres Lebens.
Die objektive Erfassung der Blickposition mit video-basierten Eyetrackern als Maß für offene Aufmerksamkeit bietet Zugang zur Untersuchung einer Vielzahl von psychologischen Prozessen, an denen Aufmerksamkeit beteiligt ist, wie z.B. Wahrnehmung, Emotion, Kognition, Lernen und Gedächtnis. Im Projektseminar Eyetracking lernen Studierende die Methode der Blickbewegungsmessung via Video-Okulographie kennen. Dazu wollen wir nach Erarbeitung der notwendigen Grundlagen ein Blickbewegungsexperiment gemeinsam planen und im Zentrallabor der Psychologie durchführen. |